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Wann hast du das letzte Mal wirklich zugehört?



Gewiss kennst du Situationen, in denen du mit jemandem zusammen bist, der dir etwas mitteilt und du in Gedanken ganz woanders unterwegs bist. Vielleicht gehst du beim scheinbaren Zuhören bereits in Gedanken durch, was du erwidern möchtest, vielleicht überlegst du, wie du das Gespräch so schnell wie möglich beenden kannst, womöglich bist du gelangweilt oder du spürst Einwände zu dem, was gesagt wird. Alles in allem kannst du dich nicht wirklich einlassen auf dein Gegenüber. Und vielleicht ist es dir nicht einmal bewusst.


Kennst du selbst Momente, in denen du dir jemanden wünschst, der dir aufrichtig zuhört und von dem du dich verstanden fühlst?

Und hast du bereits Erfahrungen darin, wie es sich anfühlen kann, wenn dir wirklich zugehört wird?

Hier lohnt sich eine kleine Weile, dem nachzuspüren, was sich in dir regt...


Gutes Zuhören bedingt, dass du dich von allem löst, was mit dir selbst zu tun hat. Du bist bereit, dich für eine Zeit lang nur dem anderen zu öffnen, ihn zu erfahren, ihn zu erleben, das zu spüren, was den anderen grad bewegt. Du stellst deinen Erfahrungs-Raum zur Verfügung.


Das scheint nicht immer einfach, weil es oft die Sorge auslöst, mit allem einverstanden sein zu müssen, was der andere empfindet oder denkt.

Es scheint auch deswegen nicht einfach, weil man sich selbst mit Gefühlen konfrontiert sehen kann, die unangenehm sein mögen, wie Schuld, Scham oder Selbstwertzweifeln. Beim Zuhören kommt man sich selbst nah. Das mag bisweilen Angst auslösen.


Gutes Zuhören bedeutet, ganz beim Anderen zu sein.

Gutes Zuhören bedeutet, dem Anderen zu folgen in Gesagtem und Gefühltem.

Es bedeutet, dem Anderen ein Stück weit auf seinem Weg zu folgen, der für diese kleine Weile ein gemeinsamer Weg wird.

Gutes Zuhören bedeutet, dass sich der andere erfahren fühlt.


Gutes Zuhören bedeutet demnach nicht, dem anderen Ratschläge zu geben oder gleich von sich selbst zu erzählen. Gutes Zuhören kann aber zur Folge haben, dass der andere dich um deine Meinung bittet, ja sogar einen Rat hören mag. Die Entscheidung liegt jedoch bei ihm.


Gutes Zuhören hat mit Liebe zu tun, Liebe zu dir selbst und zum anderen. Liebe lässt einen gemeinsamen Raum entstehen, in dem wir uns begegnen können. Mit all unseren Zweifeln, Ängsten, Sorgen und Nöten. Einen Raum der Erfahrung, der dann Raum für Entwicklung möglich macht. Einen Raum, der Lösungen offenbart, weil man sich ganz verstanden fühlt, weil man sich durch den anderen erfahren konnte.


Bist du bereit, einen solchen Raum zur Verfügung zu stellen?


Und wie wäre es, wenn du dir selbst auf diese Weise zuhören würdest?

Wenn du dir selbst immer wieder einen Raum schenkst, dich selbst zu erfahren?

Wenn du dir selbst das erlauben würdest, was in dir wahrnehmbar ist?


Vielleicht wäre es dann ganz einfach, dir selbst und anderen in aufrichtiger Weise zuzuhören.


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