Beim Yoga heißt es: Yoga ist das Zuruhebringen der Fluktuationen des Geistes. Damit ist gemeint: In unserem Geist ist es wie mit einer Horde kleiner unruhiger Äffchen. Diese können nicht still sitzen, lassen sich durch jeden Reiz ablenken und springen somit permanent von Ast zu Ast, weil sie jeder Attraktion folgen. So kommen sie nur zur Ruhe.
In unserem Geist ist es ähnlich. Ein Gedanke jagt den nächsten. Wir springen von der Vergangenheit in die Zukunft, analysieren in Gedanken vergangene Gespräche oder bereiten sie in Gedanken vor. Wir hadern, zweifeln, hoffen, bangen. Und wir sind uns dessen kaum bewusst. Was uns jedoch bewusst ist, ist, dass wir uns nach etwas sehnen, was wir nicht zu haben glauben: tiefes und bleibendes Glück, tiefer und bleibender innerer Frieden; im Yoga-Deutsch: Glückseligkeit...
Yoga zielt darauf ab, dass der Geist ruhig wird. Und deswegen wird die Analogie des Sees mit der spiegelglatten Oberfläche oft verwendet. Denn wenn unser Geist ruhig wird und wir nicht mehr unbewusst jedem Gedanken folgen wollen, dann wird Frieden offenbar. Denn dann wird spürbar, was tief in uns auf uns selbst wartet. Es ist der Frieden, der wir sind. Interessanterweise ist nämlich das, was wir im Außen suchen, dort nicht zu finden. Es ist schon deshalb nicht zu finden, weil es bereits da ist. Es ist ja in uns. Wir sind es!
Wenn wir das erkannt haben, dann ist unser Geist tatsächlich ruhig geworden. Und wenn er ruhig ist, kann sich Alles auf ihm spiegeln, aber er verliert die innere Ruhe nicht mehr. Wie bei einem ruhigen See: Es spiegeln sich Wolken, es spiegeln sich Bäume, es spiegelt sich der Himmel. Übertragen auf uns selbst: In einem ruhigen Geist sind Gefühle wahrnehmbar, es sind Gedanken wahrnehmbar, es sind körperliche Phänomene wahrnehmbar. Und unter alle diesen Erscheinungen bleibt der Geist ruhig, weil er sich selbst als ruhiger Frieden erkannt hat. Er ist ruhig in der vermeintlichen Unruhe, er ist friedlich bei scheinbaren Konflikten, er ist zeitlos, während die Zeit vergeht.
Innerer Frieden ist der ruhige See. Alles andere sind temporäre Erscheinungen....
Probier es aus!
Yoga kann dabei helfen, aber auch ein Waldspaziergang, eine handyfreie Zeit, oder einfach nur Dankbarkeit für das, was ist.
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