Kennst du das Gefühl, dass du dich gar nicht so alt fühlst, wie dein Körper an Jahren zählt?
Bist du dir manchmal gar nicht sicher, wie alt du wirklich bist?
Wenn wir diesen Fragen nachspüren, müssen wir schlussfolgern, dass die Alterung unseres Körpers nichts zu tun hat mit dem scheinbar alterslosen Bewusstsein. Denn dieses "Ewig Jung Fühlen" ist den meisten Menschen bekannt. Und das Altern des Körpers auch. Folglich muss das Bewusstsein etwas anders sein als unser Körper sowie alles andere, was wir erleben und was der Veränderung unterliegt. Veränderung heißt ein Kommen und Gehen, Geboren werden und Sterben.
Das Kommen und Gehen betrifft auch unsere Gedanken, unsere Gefühle und unsere Geisteszustände. Auch unser gesamtes Identitätsgefühl ist in der Regel der Veränderung unterworfen, weil wir uns entwickeln, uns verändern und Werte und Vorstellungsmuster hinterfragen und anpassen.
Und wer ist es, der sich dieser Veränderungen bewusst werden kann?
Wer ist es, der sich jetzt in dir diese Frage stellen kann?
Und wer in dir kann den Suchprozess beobachten?
Wer kann feststellen, dass Traurigkeit in dir ist oder Glück oder Freude?
Diese Fragen haben deswegen ihre Berechtigung, weil du ja zumindest feststellen kannst, dass du traurig oder fröhlich oder ärgerlich oder wütend bist. Nur dass du bisher vielleicht jedes Mal angenommen hast, dass du das jeweilige Gefühl bist, du also mit dem Gefühl identifiziert warst. Aber BIST du das wirklich? BIST du dein jeweiliges Gefühl? BIST du dein jeweiliger Gedanke?
Wenn du ehrlich bist, müsstest du zugeben, dass du etwas anderes sein musst. Zumindest auch bist. Weil die Zustände sich ändern und du dennoch bleibst. Weil in dir so etwas vorhanden ist wie ein stiller und ewig präsenter Beobachter. Oder?
Die Weisheitslehren nennen diesen Beobachter unterschiedlich, meinen aber alle das Gleiche: Bewusstsein, Präsenz, das Göttliche, Heiliger Geist, der Himmel, ein beobachtendes Gewahrsein, ein zeitloser Zeuge.
Es ist ein allumfassendes Bewusstsein, das nicht der Zeit unterliegt. Es kommt weder noch geht es. Es IST einfach. Und du kannst dich bewusst mit ihm verbinden, dir also des Bewusstseins gewahr werden. Du BIST in Wirklichkeit dieses Bewusstsein. Auch, wenn es schwer vorstellbar scheint.
Du bist nicht das, was sich verändert, was altert oder stirbt, auch wenn du diese Zustände für eine kleine Weile annehmen kannst. Du BIST in Wahrheit derjenige, der dies alles beobachten kann, der das Leben in seiner Gesamtheit erleben kann.
Sich des Erlebens des Lebens gewahr zu werden, ist sicher für manche eine hohe Form der spirituellen Kunst, lässt sich aber ganz einfach und praktisch umsetzen und üben.
Du musst nur ein wenig Abstand schaffen zu deinen Gedanken, zu deinen Gefühlen, zu dem Kommen und Gehen all der inneren Prozesse, die in dir ablaufen. Das tust du, indem du die Entscheidung triffst, dich für eine kleine Weile nach innen zu wenden und ganz achtsam wahrzunehmen, was in dir stattfindet. Das sind sowohl körperliche Empfindungen, Gefühle, Gedanken, Geschichten, als auch Glückszustände und Phasen von Unzufriedenheit oder andere leidvolle Stimmungen. Dies alles beobachtest du, quasi als zeitloser Zeuge dessen, was sich ereignet. Sei dabei voller Akzeptanz, Mitgefühl und Offenheit für das, was sich zeigen will.
Du beobachtest, was in dir kommt und geht.
Wie der Buddha oben im Bild, der in sich ruht, und der das Wachsen und Vergehen der Blumen vor sich beobachtet, sich aber zu keiner Zeit mit der Blume in ihren unterschiedlichen Zuständen identifiziert. Er ist und bleibt zeitlos und deswegen ewig jung.
Und du möchtest doch auch ewig jung sein, oder?
Dann verbinde dich mit dem, was du in Wahrheit bist: Reiner Geist, reine Bewusstheit, zeitlos und ewig. Ein zeitloser Zeuge. Bewusstes Lebendig-Sein.
Die Zeit ist nur ein Konzept. In Wirklichkeit halten wir uns ständig in der Ewigkeit auf! Erkenne dies.
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