Wir tappen alle im Dunkeln, bis wir den Weg ins Licht entdecken. Eigentlich müssen wir uns nur dem Licht zuwenden. Vielleicht ist das das Schwierigste. Das „Sich Wenden“.
Wir müssen uns wenden, also woanders hinschauen. Und dieses „Woanders“ ist nicht im Außen, es ist in uns. Wir müssen nur die Augen schließen und nach innen schauen. Dort ist es auch erst dunkel. Bis wir klarer sehen. Und wenn wir dann irgendwann das kleine Licht in uns gefunden haben, den Funken, von dem oben berichtet wird, dann sehen wir auch das Licht in anderen Menschen. Dann sehen wir das Licht überall. Das allerdings können wir erst dann erkennen, wenn wir gelernt haben, auf eine andere, ganz neue Art hinzuschauen. Unser Geist muss sich wandeln, oder anders ausgedrückt, wir müssen ihn enthüllen, damit er wieder klar zu erkennen ist und uns führen kann.
Wenn wir uns führen lassen, treten wir zurück von unserer Vorstellung, alles alleine kontrollieren und regeln zu müssen, wir treten auch zurück von der Vorstellung, dass die Welt ist, wie wir sie zuvor gesehen haben. Wir lassen ab von dem Bild, das wir uns bis dahin von der Welt gemacht haben. Auch von dem Bild, das wir uns von uns selbst gemacht haben. Damit wir wieder werden, wie wir waren, auch wenn wir vergessen haben, wer wir waren. Denn wir haben im Dunklen getappt, bis wir das Licht wieder entdeckt haben. Wir erkennen das, was bleibt, weil es immer war und nie aufhört zu sein. Das Licht in uns und in anderen.
Die meisten von uns sind auf der Suche danach, ohne es zu wissen. Wir suchen etwas, was uns das Gefühl gibt, angekommen zu sein. Oder anders gesagt: wir suchen etwas, was uns endlich zuhause fühlen lässt. Einen Ort, an dem wir durchatmen, loslassen, entspannen und zur Ruhe kommen können. Wo wir nicht mehr rennen, hetzen, Ziele erreichen oder Erwartungen erfüllen müssen. Wo alles gut ist, so wie es ist. Und wo wir das Gefühl haben, dass wir so, wie wir sind, liebenswert und in Ordnung sind, ganz ohne Bedingungen zu erfüllen. Da, wo alles gut ist, weil wir sind, wie wir sind.
Die meisten Menschen suchen diesen Ort im Außen, in anderen Menschen, in einem Traumpartner, oder auch in sorglosen Lebensverhältnissen, in einer erfolgreichen Karriere, in einem durchtrainierten und gesunden Körper, in wohlerzogenen Kindern, in harmonischen Freundschaften, in erfüllenden Hobbys, in bestimmten Vorstellungen von Glück. Kurz: in Zielen, die die Welt setzt oder die wir als Menschen in der Welt zu finden suchen.
Die meisten Menschen registrieren jedoch früher oder später, dass sie das, was sie dort gesucht haben, nicht dauerhaft dort finden, sie merken sogar, dass sie enttäuscht und allein zurückbleiben. Sie sind enttäuscht, weil sie registrieren, dass das Glück nicht anhält. Denn wie schnell ist dieses Glück verflogen? Und wie schnell nimmt eine Angst überhand, dass es jemand wegnimmt, dieses Glück, wenn wir es denn für einen kurzen Moment gefunden hatten.
Und plötzlich reift in uns Menschen der Wunsch, etwas Gravierendes zu ändern. Und so beginnen wir, einen anderen Weg einzuschlagen und woanders zu suchen.
Wir kehren um.
Wir kehren alle irgendwann um.
Wir schließen die Augen nach außen und öffnen sie nach innen. Dort erscheint eine ganz andere, neue und bis dahin unentdeckte Welt. Sie lag im Dunkeln. Bis jetzt. Denn jetzt beginnst du, hinzuschauen….
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